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Ringeltauben im Glück

01 September 2025

Tauben - faszinierend und Meister der Navigation

Tauben haben in vielen Kulturen eine vielschichtige symbolische Bedeutung. In der Antike galten sie als Begleiter von Fruchtbarkeits- und Liebesgottheiten, etwa bei den Griechen und Römern. Im Judentum wie auch im Christentum ist die weiße Taube ein traditionsreiches Friedenssymbol und gilt als Zeichen des Heiligen Geistes. In asiatischen Traditionen werden Tauben teilweise mit Glück, langer Lebensdauer oder auch mit der Vermittlung zwischen den Welten in Verbindung gebracht. Bis heute stehen sie im weltweiten kulturellen Gedächtnis für Botschaft, Frieden und Beständigkeit.

Tauben sind nahezu weltweit ein vertrauter Anblick in etwa 350 bekannten Arten. Alle Taubenarten ernähren sich übrigens mehr oder weniger pflanzlich. Herausragende Navigationsfähigkeiten sind vor allem bei gezüchteten Brieftauben wissenschaftlich belegt, nicht jedoch bei allen Taubenarten gleichermaßen.Die meisten Tauben haben einen im Verhältnis zum eher plumpen Körper kleinen Kopf, den sie beim Laufen ruckartig vor- und zurückbewegen und einen zierlichen Schnabel. Ihre Nahrung (Samen, Körner, Beeren) schlucken sie auf einmal, da sie mit ihrem Schnabel ihre Nahrung nicht enthülsen können.

Die Ringeltaube

Die Ringeltaube, um die es hier geht, ist die größte Taubenart Mitteleuropas. Am Hals zeigt die Ringeltauben an den beiden Seiten einen großen weißen Fleck. Auf den Fotos kann man sehr schön erkennen, dass der Schnabel zwei dominante Farben aufweist. Direkt an der Basis ist er rosa-rot, danach leuchtend gelb-orange. Die hübschen Vögel leben gerne in Wäldern. Auch in Parks, Friedhöfen und Gärten sind sie anzutreffen. Im Garten konnte ich lange Zeit ein zärtlich gurrendes Ringeltaubenpaar beobachten, das sich häufig in der Nähe der Terasse aufzuhalten pflegte und zunehmend zutraulicher wurde. Ich vermute, das lag an dem reichhaltigen Angebot an Wasser (der Sommer war heiß und staubtrocken), an dem hohen Baumbestand mit zwei riesigen Bäumen (Eiche und Esskastanie) sowie sicherlich auch an den leckeren geschälten Sonnenblumenkernen, die in den Vogelhäuschen ausgestreut sind. Sie gingen auffallend zuvorkommend miteinander um. Manchmal quetschten sie sich zusammen in die Badenwanne (also in die kleinstmögliche aller Vogeltränken im Garten). Einträchtig saßen sie an den Futterstellen. Ihr liebevolles Miteinander ist schön und überall zu beobachten, etwa wenn sie gemeinsam über den Rasen spazieren oder auf einem Baumast schnäben.

Es ist eine große Freude, diese Tiere im Garten zu wissen. Trockene Sommer setzen allen Tieren zu. Dafür zu sorgen, in eigenen Gärten genug Wasserstellen aufzubauen, diese regelmäßig zu reinigen und zu füllen ist nicht nur ein wertvoller Beitrag für den Tier- und Artenschutz. Es schenkt auch Selbstwirksamkeit. Wir alle können einen kleinen Teil dazu beitragen, etwas für unsere Tierwelt zu tun.

Ein Wort zu den Stadttauben.

Stadttauben sind Nachkommen der Haustaube, die der Mensch vor Jahrtausenden aus der Felsentaube gezüchtet hat. Die Felsentaube lebt in Europa, Nordafrika und Südwestasien. Durch den Prozess der Domestizierung verfügen die Tiere über besondere Eigenschaften, die die Hauptursache des Stadttaubenproblems sind, wie etwa ihre gesteigerte Brutaktivität. Elementar wichig ist ein tierschutzkonformes Stadttaubenkonzept in Städten und Kommunen. Eine hervorragende Möglichkeit, sich darüber zu informieren, bietet der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf seiner Webseite.